Ins rechte Licht gerückt
Licht, bitte!
Pflanzen brauchen zum Leben Wasser und Licht. Das ist besonders gut im Winter zu erkennen wenn die Pflanzen bei schwachem Licht die Blätter abwerfen. Das Licht dient der Pflanze als Energielieferant. Durch die Energie werden in der Pflanze Stoffwechselreaktionen ausgelöst, durch die Zucker freigesetzt werden. Der Zucker dient der Pflanze als lebensnotwendige Nahrung und fördert das Pflanzenwachstum. Je mehr Licht einer Pflanze ausgesetzt ist, desto mehr Energie wird erzeugt und umso mehr wächst sie. Das Wasser hingegen versorgt die Pflanze mit wichtigen Nährstoffen. Die Zellen der Pflanzen sind wie Ballons. Sind sie gefüllt mit Wasser, sind sie prall und steif und die Pflanze steht senkrecht nach oben.Draußen
Sehen wir uns mal die Lichtstärke in der freien Natur an. An einem schönen Sommertag sind die Pflanzen etwa einer Lichtstärke von 100.000 Lux ausgesetzt. Bei bedecktem Himmel hingegen reduziert sich das Licht schon auf 20.000 Lux. Im Winter stehen schon nur noch bestenfalls 2.000 Lux zur Verfügung.
Drinnen
Ein schattiger Platz draußen ist immer noch heller als ein sonniges Fensterplätzchen im Haus. Draußen kann die Pflanze von allen Seiten Licht bekommen. Im Haus gibt es meistens nur eine natürliche Lichtquelle am Fenster. Im Allgemeinen brauchen Zimmerpflanzen etwa 1.000 Lux zum Wachsen. Steht deine Pflanze mitten im Zimmer, kannst du pro Meter Entfernung vom Fenster etwa 1.000 Lux abziehen.
Standortempfehlung
Überprüfe die Hinweise auf der bei beiliegenden Pflegeanleitung. Welcher Standort wird empfohlen?
- Schatten
Geringer Lichtbedarf, 300 bis 800 Lux. Ein schattiger Platz bedeutet, dass die Pflanze keine direkte Sonneneinstrahlung erreicht. Die Pflanze steht am besten ein paar Meter vom Fenster entfernt. Es gibt einige Pflanzen, die sehr genügsam sind und nur wenig Licht (300 bis 500 Lux) brauchen, zum Beispiel Efeutute, Baumfreund, Fensterblatt, Schusterpalme, Bogenhanf und Drachenbaum.
- Halbschatten
Mittlerer Lichtbedarf, 800 bis 1.000 Lux. Mittleres oder gefiltertes Licht entsteht durch z.B. Vorhänge, Jalousien, einem Baum vor dem Fenster oder ein gegenüberliegendes Gebäude. Diese Gruppe Zimmerpflanzen, wie z.B. Farne und Monstera, gedeihen an einem Standort von ca. 2-4 Meter vor dem Südenster am besten. Bei Nord-, Ost- oder Westfenster können sie auch näher am Fenster stehen. In ihrer natürlichen Umgebung befinden sie sich in Bodennähe und sind daher Schatten gewohnt.
- Sonnig
Hoher Lichtbedarf, 1.000 bis 1.500 Lux. Sonnig bedeutet einen Fensterplatz mit direkter Sonnenstrahlung ohne Schatten (Gardinen, Jalousien, Baum, Gebäude).
An einem sonnigen Fensterplatz (Südfenster) gibt es ca. 5 Stunden direkte Sonneneinstrahlung pro Tag. Sukkulenten, Kakteen und Palmen fühlen sich in einer Entfernung von bis zu 2 Metern vom Fenster besonders wohl. Rücke sie im Sommer noch einen weiteren Meter vom Fenster weg.
Beobachte einfach die Reaktion deiner Pflanze auf ihren Standort und stelle sie bei Bedarf um.
Der ideale Zeitpunkt zum Umtopfen ist der Frühling. Die Pflanzen erwachen dann zu neuem Leben.
Jetzt hast du bestimmt ein Gefühl dafür bekommen, wie wenig Licht eigentlich im Haus zur Verfügung steht. Um den richtigen Standort für deine Pflanze zu bestimmten benötigst du nicht unbedingt ein Messgerät, ein Luxmeter. Beobachte einfach die Reaktion deiner Pflanze auf ihren Standort und stelle sie bei Bedarf um.
Reicht das Licht?
Ist das Licht am Standort nicht ausreichend, erkennst du an folgenden Veränderungen deiner Pflanze:
- Die Pflanze reckt sich nach dem Licht. Die Abstände zwischen den Blattknoten und den Blättern wird größer.
- Die Pflanze wirft vermehrt Blätter ab. Weniger Licht bedeutet weniger Energie, die nicht mehr alle Zellen versorgen kann.
- Die Größe der neuen Blätter nimmt ab, sie werden nicht mehr so groß wie vorher.
- Die Pflanze verändert sich. Typische Merkmale verschwinden. So bleiben beispielsweise die Löcher und Ausbuchtungen beim Fensterblatt aus. Die Löcher bedeuten weniger Fläche, die Licht einfangen kann. Farbige oder weiße Blattstellen vergrünen denn sie benötigen mehr Chlorophyll. Das ist das natürliche Farbpigment, das den Pflanzen ihre grüne Farbe verleiht und ihnen ermöglicht, Photosynthese zu betreiben.